Leitbild für die Bergische Universität in humboldtscher Bildungstradition

05.05.2009|14:27 Uhr

Die Bergische Universität Wuppertal hat ein Leitbild beschlossen. Sechs Profillinien sind künftig die Grundlage für ihr fächerübergreifendes, zukunftsweisendes Forschungs- und Lehrprofil. Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch betonte bei der Präsentation, die Bergische Universität verstehe sich als moderne, eigenständige Universität in humboldtscher Bildungstradition. Das Leitbild wurde in verschiedenen Gremien der Universität eingehend diskutiert und war gestern im Senat abschließend beraten und beschlossen worden.

Im Leitbild der Bergischen Universität sind sechs – gleichwertige – fächerübergreifende Profillinien festgeschrieben. Prof. Koch: „Die Herausbildung besonderer Profile unserer Forschung und Lehre dient dazu, vorhandene Stärken zusammenzuführen, zusätzliche Synergien zu entwickeln und die externe Wahrnehmbarkeit von Potenzialen und Leistungen der Bergischen Universität zu verbessern. Das zentrale Ziel ist die Weiterentwicklung eines zukunftsweisenden Forschungs- und Lehrprofils, das sich an unseren bereits vorhandenen Stärken – Interdisziplinarität und Innovationsfähigkeit – orientiert.“

Die Bergische Universität betreibt auf unterschiedlichen Gebieten internationale Spitzenforschung, pflegt aber auch ihren regionalen Bezug. Prof. Koch: „Die Universität unterstützt mit Nachdruck den Wissens- und Technologie-Transfer in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Dazu gehören auch der systematische Dialog mit einer breiten Öffentlichkeit, die Herausbildung regionaler Netzwerke sowie die Kooperation mit privaten und öffentlichen Partnern.“

Hier die sechs Profillinien der Bergischen Universität im Einzelnen.

  • Bausteine der Materie, Experiment, Simulation und Mathematische Methoden: Diese Profillinie verknüpft die traditionell starke Grundlagenforschung der Bergischen Universität im Bereich der Naturwissenschaften und der Mathematik mit Forschungsschwerpunkten in der experimentellen und theoretischen Teilchenphysik, dem wissenschaftlichen Rechnen sowie der Darstellungstheorie.
  • Bildung und Wissen in sozialen und kulturellen Kontexten: Unterschiedliche Wissenschaften erforschen die Gestaltung von Bildungsprozessen sowie den Zusammenhang von Bildung und Wissen in Vergangenheit und Gegenwart. Die an der Bergischen Universität vorhandenen Beiträge aus Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Sozial- und Bildungswissenschaften bieten ein hervorragendes Potenzial für gemeinsame Forschungsvorhaben.
  • Gesundheit, Prävention und Bewegung: Den Grundelementen der Gesunderhaltung – Prävention und Bewegung – sowie der damit verbundenen Leistungsfähigkeit von Erwerbstätigen kommt ein immer höherer Stellenwert zu. Die Bergische Universität hat zahlreiche Disziplinen, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit den Themen Gesundheit, Gesundheitsmanagement und Public Health beschäftigen.
  • Sprache, Erzählen und Edition: Erzählen und Erzählung sind kein Spezifikum der Literatur, sondern stellen einen im Alltag allgegenwärtigen Modus der Auffassung, Strukturierung, Deutung und Vermittlung von realen oder imaginierten Erfahrungen, von Wissen, Vorstellungen und Intentionen dar. Verschiedene Fächer der Geistesund Kulturwissenschaften haben hier ihre Forschungsschwerpunkte.
  • Umwelt, Engineering und Sicherheit: Diese Profillinie verbindet interdisziplinäre Forschungen zu den Themen „Umweltsysteme“ und ökonomische, ökologische sowie soziale „Nachhaltigkeit“. Input liefern die natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen sowie Teile der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, auch in Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
  • Unternehmertum, Innovation und wirtschaftlicher Wandel: Hier wird der Zusammenhang zwischen Unternehmertum, Gründung und Innovation einerseits sowie wirtschaftlicher Entwicklung andererseits interdisziplinär erforscht. Neben Beiträgen der Wirtschaftswissenschaft sowie der Geistes- und Sozialwissenschaften spielen hinsichtlich des Verständnisses technischer Aspekte von Innovationsprozessen auch Ingenieurwissenschaften sowie für das methodische Instrumentarium Mathematik und Informatik eine wichtige Rolle.

Das Leitbild macht deutlich, dass sich die Forschungsorganisation der Bergischen Universität und ihr Output an nationalen und internationalen Exzellenzstandards orientieren. Prof. Koch: „So ergreifen wir nicht nur Maßnahmen zur Unterstützung von Spitzenforschung, sondern fördern auch begabte Nachwuchswissenschaftler. Wir streben eine weitere Erhöhung der Promotionsquote sowie von Drittmitteleinwerbungen an, um so die Bedingungen für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs kontinuierlich zu verbessern.“

Um ihre wissenschaftliche Profilierung zu fördern, orientiert sich die Lehre nicht nur an aktuellen Forschungsprozessen und -ergebnissen, sie bezieht auch neue Berufsfelder zeitnah in ihre Studiengangstruktur ein. Rektor Prof. Koch: „Um die Attraktivität, Effizienz und Effektivität des Studiums zu steigern, streben wir im Interesse aktueller und künftiger Studierender eine kontinuierliche Verbesserung der Dienstleistungs- und Beratungsorientierung unserer Serviceeinrichtungen an.“

Leitbilder von Universitäten werden u.a. bei Studiengang-Akkreditierungen abgefragt, spielen bei der Einwerbung von Forschungsmitteln sowie Graduiertenprogrammen eine Rolle und sind eine zentrale Orientierungsbasis bei Verhandlungen über Zielvereinbarungen mit dem Ministerium. Rektor Prof. Koch: „Ein klares und zugleich attraktives Forschungsprofil unterstützt zudem auch die Anwerbung guter Master- und Promotionsstudierender!“

Das gesamte Leitibild finden Sie hier (.pdf-Datei, 132 KB) oder hier (.pdf-Datei, 2,61 MB).

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